Elke

Mein Name ist Elke, ich bin 1963 geboren und wohne in München. Seit 2019 bin ich verwitwet und vorher habe ich meinen Mann alleine 3 Jahre lang gepflegt. 3 Monate nach seinem Tod habe ich die Diagnose ALS bekommen. Die ersten Symptome war Schwäche in den Händen und Sprachprobleme. Bald konnte ich nicht mehr sprechen, bekam ein PEG und war auf den Rollstuhl angewiesen.

In diesem Zustand wurde mein Antrag auf Erwerbsminderungs-Rente abgelehnt, -mit der Begründung, ich könnte noch 6 Std. täglich arbeiten. Ich lebe seitdem von einer kleinen Witwenrente. In meiner schwierigen Lebenssituation mit depressiven Stimmungen bekam ich durch die deutsche Muskelgesellschaft den Kontakt zu dem Verein, ALS-Hilfe Bayern e. V. Seit dieser Zeit hat sich bei mir wieder viel zum Positiven geändert. Sie halfen und ermutigten mich zu einer Klage gegen die Rentenversicherung und begleiteten mich bei einem Gerichtsgutachten. Ich sollte bei diesem Gutachter meine Geschichte erzählen, -dabei sollte meine Begleitung, Frau Richter den Raum verlassen, -zum meinem Glück weigerte sie sich jedoch, rauszugehen.

Ich saß im Rollstuhl, kraftlos, verschleimt, konnte nicht reden, bekam Panik und fing an zu weinen. Nach kurzer Zeit war klar, dass ich nicht arbeitsfähig bin. Mittlerweile hat sich mein Zustand weiter verschlechtert und ich bin auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Es gibt Tage, wo alles gut läuft, aber auch Tage, wo man sich schwach und schlecht fühlt,- auch in solchen Momenten lasse ich mich jedoch nicht hängen und versuche an mir zu arbeiten. Dank der Hilfe des Vereins, fühle ich mich immer sicher, umsorgt und in jeder Situation gut beraten. Mein Leben finde ich trotz allem wieder lebenswert.