Birgit & Stefan

Die Rialtobrücke war einer unserer Lieblingsorte.
Wir haben unser Leben sehr genossen, wir haben gut gelebt aber auch viel gearbeitet. Wir haben einen gemeinsamen Handwerksbetrieb der stetig gewachsen ist. Natürlich war Stefan sehr gefordert; ich habe ihm gut zugeredet und stets ermutigt. Vielleicht wurde es irgendwann einmal zu viel. Er bekam im Frühjahr 2018 Gürtelrose. Dann, im Herbst 2018 einen Kleinhirninfarkt. Anschließende Gleichgewichtsstörungen waren nach 2 Wochen wieder weg.

Im Mai 2019 waren wir zusammen joggen und da fiel ihm auf, dass das nicht mehr so gut ging. Im Juli als rechts Fußheberschwäche diagnostiziert wurde hat man weiter untersucht woher das kommt und hat schließlich als Verdachtsdiagnose ALS in der Uni-Klinik Rechts der Isar erwähnt. Dort hat man ihn allerdings ganz alleine mit der Diagnose konfrontiert. Ich als seine Ehefrau und Stütze war nicht dabei. Das war von diesem Krankenhaus ein psychologischer „no Go“. Mein Mann war am Ende und ich habe nur gehofft dass er sich nichts antut. So haben sie ihn alleine auf die Straße gelassen.

Als er zu Hause war haben wir nur noch geweint und die Welt nicht mehr verstanden und gefragt: „und jetzt?“. Wir wussten nicht wer uns da helfen kann und sind durch einen Heilpraktiker im Friedrich Bauer Institut für weitere Untersuchungen gelandet. Dort hat man uns mit der gleichen Verdachtsdiagnose wieder nach Hause geschickt. Ohne Reha Plan und auch nicht wie oder woher man erfahrene Unterstützung bekommt. Die Krankheit nahm natürlich ihren negativen Verlauf und da mein Mann privat versichert war, musste über die Pflegeversicherung eine Pflegestufe festgestellt werden. Da gerade Corona-Zeit war fand das ganze Procedere telefonisch statt.

Die Dame am Telefon konnte die Situation ganz schnell gut einschätzen und hat sich an Jana Richter erinnert. Sie informierte uns über den ALS Hilfe Verein. Wir hatten ja gar keine Ahnung und haben gleich die Kontaktdaten bekommen und uns bei Jana gemeldet. Und was sollen wir sagen – es ist wirklich auf einen Schlag alles leichter geworden. Jetzt tätigen wir keine ungeplanten Fehlinvestitionen mehr in irgendwelche Hilfsmittel oder Unterstützungen die nichts oder nur kurzweilig etwas bringen. Jetzt hat die Sache „Hand und Fuß“ und man kann wieder leben, trotz dieser Krankheit!! DANKE JANA!!!