Eine beeindruckende Verbindung aus persönlichem Engagement, technologischem Know-how und Freundschaft: Das Projekt „KI meets ALS“ wurde in München mit dem Engagement-Preis der Hertie-Stiftung ausgezeichnet. Die von zwei Münchner Wirtschaftsinformatikern entwickelte App nutzt Künstliche Intelligenz, um Menschen, die nicht mehr sprechen können, ihre natürliche Stimme zurückzugeben – und ihnen damit wieder mehr Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen.
Besonders freuen wir uns über diese Auszeichnung, denn einer der beiden Preisträger, Jochen Schwarzmann, ist Mitglied der ALS Hilfe Bayern. Auch Jens Wehrmann ist dem Verein seit langem verbunden und hat unter andrem mit seiner Firma Mobile Software AG die Webseite des Vereins pro Bono neu entwickelt. Der Verein hat das Projekt für den Hertie-Preis vorgeschlagen – umso größer ist nun die Freude, dass diese Initiative auch auf bundesweiter Ebene Anerkennung findet. Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Geschäftspartner Jens Wehrmann entwickelte er die Idee zu „KI meets ALS“. Der Auslöser war eine Erfahrung aus ihrem gemeinsamen Podcast „Digitacheles KI“: Dort experimentierten sie mit einem KI-generierten Audio-Double – und erkannten das Potenzial dieser Technologie für Menschen, die ihre Sprachfähigkeit verloren haben.
Die App hört Gespräche mit, erkennt Kontexte und schlägt dem Nutzer in Echtzeit sinnvolle Antwortoptionen vor. Die ausgewählte Antwort wird anschließend mit der individuell trainierten, natürlichen Stimme der betroffenen Person wiedergegeben. „So können Betroffene wieder aktiv an Gesprächen teilnehmen – und zwar mit ihrer eigenen Stimme“, erklärt Schwarzmann. „Das verändert die Kommunikation grundlegend und schenkt Lebensqualität zurück.“
In der Laudatio betonte Dr. Eva Koch von der Hertie-Stiftung:
„Mit ‚KI meets ALS‘ wird deutlich, wie digitale Innovation echte Teilhabe ermöglicht – nicht nur für Menschen mit ALS, sondern für alle, die auf Kommunikation angewiesen sind. Das Projekt zeigt, dass Freundschaft und technisches Know-how gemeinsam Großes bewirken können.“
Der Hertie-Preis für Engagement und Selbsthilfe wird seit über 30 Jahren an Menschen verliehen, die sich in besonderer Weise für andere einsetzen – insbesondere im Bereich neurologischer Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder ALS. Der Preis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert.
Für das Team von „KI meets ALS“ ist die Auszeichnung Bestätigung und Ansporn zugleich. „Wir sind stolz auf diese Würdigung und nehmen sie als Motivation, unser Projekt weiterzuentwickeln“, sagt Wehrmann. Derzeit suchen die Entwickler Unterstützerinnen und Unterstützer, um die App zur Marktreife zu bringen – sowohl in Form von Forschungsgeldern als auch durch Sponsoren.
Die ALS Hilfe Bayern gratuliert herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung. Das Projekt zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie digitale Innovation dazu beitragen kann, die Lebensqualität von Menschen mit ALS nachhaltig zu verbessern.
Hier der Link: https://www.mobile-software.de/hertie